Bei der langen Tradition und der anhaltenden Begeisterung für den Motorsport in Ruhla bleibt es natürlich nicht aus, dass auch die Sportler aus der Bergstadt große Erfolge erringen konnten.
 
Selbst bei der vergleichsweise unbedeutenden Geländefahrt „Rund um Ruhla“ tauchten mehrfach international anerkannte Größen in den Starterlisten auf.
 
Zu Beginn der `70-er Jahre waren unter anderem Dieter Salevsky und Ewald Schneidewind, beide vom Werksteam Simson Suhl, am Start.
 
Dieter Salevsky gewann drei mal die DDR Meisterschaft und wurde einmal Europameister.
 
Ewald Schneidewind ist fünffacher Sieger der DDR-Meisterschaft, zweifacher Europameister und gewann 1964 mit seiner Mannschaft die Silbervasenwertung bei den Six Days.
 
Ende der `70-er Jahre war Harald Sturm, eine absolute Legende im Endurosport, einer der vielen Starter bei der Geländefahrt des MC Ruhla e. V.. Sturm konnte vier mal die DDR-Meisterschaft gewinnen, genau so oft war er Europameister und 1987 siegte er mit der Trophy-Mannschaft der DDR bei den Six Days.
 
Bis 1990 gab es keine offizielle Weltmeisterschaft im Endurosport. Die höchstmögliche Auszeichnung für Einzelfahrer war bis dahin der Europameistertitel. Anhand dieser Daten, wird deutlich, welchen Stellenwert der Ruhlaer Motorsport in der gesamten DDR hatte.

Doch auch aus Ruhla stammende Motorsportler konnten in der Vergangenheit große Erfolge erringen.
 
Heinz Trautvetter beispielsweise gewann 1965 mit der Mannschaft der GST UMK Ruhla den DDR Meistertitel bei den sogenannten Patrouillenfahrten der Serienmotorräder.
 
Heutzutage nennt sich dieser Sport Motorrad-Biathlon. Das Motorrad, welches er damals bewegte, war eine selbst umgebaute MZ RT 125.

Ein weiterer sehr erfolgreicher Motorsportler aus Ruhla war Dieter Kley. Er holte seine Siege im Motocross, nicht im Enduro. Seine Blütezeit erlebte Dieter Kley in den 1960-er Jahren. 1964 gewann er die DDR-Meisterschaft in der Königsklasse bis 500ccm. Damals startete er für Dynamo Erfurt. Bereits ein Jahr zuvor hatte er den 3. Platz in dieser Meisterschaft und Hubraumklasse erreicht. 1966 gelang ihm erneut der Sieg in der DDR-Meisterschaft im Motocross, diesmal jedoch für Vorwärts Leipzig und in der Hubraumklasse bis 250ccm. Ein Jahr darauf wurde er Vizemeister in selbiger Klasse, bis er 1968 sein erfolgreichstes Jahr als Motocrossfahrer erlebte.
 
Für den MC Königs Wusterhausen wurde Dieter Kley DDR-Meister in der Klasse bis 175ccm, Vizemeister in der Klasse bis 250ccm und wurde dritter in der 500-er Klasse, die in diesem Jahr Paul Friedrichs gewann.
 
Paul Friedrichs ist bislang der einzige deutsche Fahrer, der in der Königsklasse den Weltmeistertitel im Motocross erringen konnte.

Dieter Kley kehrte nach seiner aktiven Zeit als Motorsportler wieder in seine Heimat zurück und eröffnete ein Autohaus.
 
Der mit Abstand erfolgreichste Motorsportler, den Ruhla je hervorbrachte war Manfred Stein. 1969 wurde er DDR-Meister im Enduro in der Klasse bis 75ccm. Danach schrieb er sich dem Motocross zu und wurde schon 1970 dritter in der Klasse bis 500ccm. 1972 und `73 wurde er DDR-Mannschaftsmeister, wobei 1973 mit Dieter Kley und Manfred Stein gleich zwei aus Ruhla stammende Fahrer in der Siegermannschaft des MC Kali Merkers standen.
 
Im selben Jahr errang Manfred Stein noch den dritten Rang der DDR-Meisterschaft im Enduro bis 250ccm. Spätere Titel holte er ausschließlich im Bereich des Motocross. Dazu zählen 1974 der Sieg in der DDR-Meisterschaft der Klasse bis 500ccm und bis 250ccm. 1975 gelang ihm selbiges, und als Krönung auch noch der Sieg in der 125-er Klasse. 1976 folgten der Vizemeistertitel der 250-er Klasse, sowie ein dritter Platz der Meisterschaft in der Königsklasse. Das selbe war auch ein Jahr darauf der Fall, nur dass dazu noch der Vizemeistertitel in der Klasse bis 125ccm kommt.
 
1978 erlangte Manfred Stein mit der Vizemeisterschaft in der Klasse bis 250ccm und dem Sieg der DDR-Meisterschaft in der 500-er Klasse seine letzten beiden Titel. Die beeindruckende Bilanz diese unvergleichlichen Motorradfahrers zählt vier dritte Plätze, vier zweite Plätze, sowie sage und schreibe neun Siege in der DDR-Meisterschaft. Dies gelang ihm in den unterschiedlichsten Hubraumklassen und sowohl im Enduro, als auch –vor allem- im Motocross.
 
Seine Karriere begann Manfred Stein in Ruhla, weitere Stationen waren die Zentralmannschaft der GST, Dynamo Erfurt, sowie der MC Kali Merkers, wo seit jeher alle talentierten Motocrossfahrer der DDR trainierten. Manfred Stein verstarb 1979 bei einem Autounfall. Noch Heute ist auf seinem Grabstein auf dem Friedhof der Trinitatis-Kirche ein Bild von ihm auf einem Motorrad zu finden.

In den 80-er Jahren waren es mehrere Ruhlaer Motorsportler, die sich als Team in der gesamten DDR einen Namen machten.
 
Achim Köllner, Thomas Wenzel, Peter Schlöffel, Uwe Graf, Peter Möller und einige andere fuhren bei DDR-Meisterschaftsläufen um die Podestplätze und gewannen sowohl als Mannschaft des MC Ruhla, wie auch als Einzelfahrer regelmäßig die Meisterschaften des Bezirks Erfurt – Gera – Suhl. Ihre Erfolge holten diese Sportler im Motocross und im Enduro.
 
1992 und 1993 konnte sich Achim Köllner mit den besten Endurofahrern der Welt messen. In Finnland und Schweden fuhr er Weltmeisterschaft und erreichte dabei in der Klasse bis 650ccm Viertakt Platzierungen unter den Top Ten.
 
Im Jahre 1990 gewann der aus Ruhla stammende Marco Gertloff den DDR-Vizemeistertitel im Motocross der Klasse bis 125ccm. Gertloff war zu diesem Zeitpunkt gerade 18 Jahre jung, fuhr bereits beim MC Kali Merkers und galt als eines der größten Talente des Motocross Sports in der DDR.
 
Nach der Wende hatten allerdings andere Dinge den Vorrang im ganzen Land und bis auf mehrere Siege in der Thüringen-Meisterschaft konnte Marco Gertloff kaum weiter von sich reden machen. Er lebt mittlerweile in Rudolstadt und besucht die Rennen des MC Ruhla im Bermbachtal nach wie vor als aktiver Teilnehmer und ernst zu nehmender Gegner.

Die jüngsten nennenswerten Ergebnisse eines Ruhlaer Fahrers lieferte Marcus Wenzel. 2006 startete er für das deutschlandweit renomierte KTM-Team Musch in der deutschen Enduro-Meisterschaft. Mit konstanten Saisonergebnissen im vorderen Teil des Feldes erreichte er den sechsten Gesamtrang in der Klasse E1 auf einer 125-er KTM. Im November 2006 nahm Marcus Wenzel in Neuseeland erfolgreich am schwersten Motorrad – Geländewettbewerb der Welt, den Six Days, teil.